Der Film handelt von legaler (aber nicht unbedingt legitimer) Polizeigewalt.
Es gibt keine „schwarzen Schafe“ im Film; vielmehr ist die Gewalt fixer Bestandteil des Handlungsrepertoires,
um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Denn Christoph Horn ist ein „Krieger-Polizist“.
Er befindet sich im Krieg gegen das Verbrechen. Und im Krieg sind alle Mittel erlaubt. Eine Haltung mit fatalen Auswirkungen.
Laut dem Soziologen Rafael Behr wollen „Krieger-Polizisten“ Sicherheit herstellen durch die wortwörtliche „Bekämpfung“ von Verbrechen.
In ihrem Verständnis bedeutet absolute Sicherheit die absolute Abwesenheit von Verbrechen – was notgedrungen zu einem Freund-/Feindschema führt,
in dem die BürgerInnen Gefahr laufen, pauschal zum Feindbild erklärt zu werden.
Dieses Selbstverständnis ist auch Erklärungsansatz für das zunehmend martialische und militärische Auftreten der Exekutive weltweit.
In diesem System sind emotionale und körperliche Schwächen, Zweifel, Ängste oder Mitgefühl gegenüber dem „Feind“ nicht vorgesehen.
Diese falsch verstandene Männlichkeit und eine grassierende Kriegermentalität in Teilen der Exekutive haben destruktive Auswirkungen
auf die heutige Polizeikultur – auch in Österreich.
Dem entgegen steht das Konzept des „Community Policing“, welches versucht,
gemeinschaftliche Probleme in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung zu erkennen und zu lösen.
Dieser Ansatz polizeilicher Arbeit setzt aber ein ungetrübtes Vertrauensverhältnis zwischen der Bevölkerung und ihrer Polizei voraus.
Genau dieses Verhältnis scheint aber angeschlagen: nicht nur auf Seiten der Bevölkerung und der Medien,
sondern auch auf Seiten der Polizei, die seit Jahren von einer stetig steigenden Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung
spricht und sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit mehr und mehr bedroht fühlt.
Dieses Spannungsfeld ist die Grundlage für COPS.
Der Film ist ein politisches Drama über weltweite gesellschaftliche Entwicklungen,
heruntergebrochen auf den Mikrokosmos einer Spezialeinheit in Wien.
Dabei soll er, wie schon mein letzter Film VOID, mehr Fragen aufwerfen als er beantwortet und somit Stein des Anstoßes sein
für eine breit angelegte Diskussion. Diesmal geht es jedoch nicht um eine konkrete polizeiliche Verfehlung,
sondern vielmehr um die grundlegende Frage, welche Art von Exekutive bzw.
welche Exekutivstrategien wir uns als Gesellschaft wünschen.
Welches Verständnis von Kriminalität haben wir und wie ordnen wir VerbrecherInnen gesellschaftlich ein?
Sind sie lediglich eine Art „Geschwür“, welches es zu isolieren oder gar zu eliminieren gilt,
oder sind sie unumstößlicher Teil einer jeden Gesellschaft und erfordern daher eine gesamtheitliche Auseinandersetzung,
die sich vermehrt mit den Ursachen von Verbrechen beschäftigt?
COPS ist ein genreübergreifender Film, der ein breites Publikum ansprechen soll, in seiner thematischen Sprengkraft aber kompromisslos bleibt.
Der Film soll sein Publikum wie ein unerwarteter Schlag in die Magengrube treffen und über den Kinobesuch hinaus nicht mehr loslassen.
Istvan aka. Stefan A. Lukacs wurde 1982 in Wien geboren. Er belegte die Fächer Drehbuch und Regie an der New York Film Academy. Danach arbeitete er in unterschiedlichen Positionen bei ORF, ATV und GoTV. 2008 gründete er zusammen mit Georg Eggenfellner die NonPlus Filmproduktion. Er ist als Autor, Regisseur und Produzent von Werbung, Kino- und TV Dokumentationen, sowie Kurz- und Langspielfilmen tätig.
Kurzspielfilm, 33 min, 2012
Regie & Drehbuch: Stefan Lukacs
NonPlus Filmproduktion
Kurzspielfilm, 7 min, 2010
Regie & Drehbuch: Stefan Lukacs
NonPlus Filmproduktion
Kurzdoku, 25 min, 2008
Regie: Stefan Lukacs
NonPlus Filmproduktion
„Ich bin der Meinung, dass man Polizeigewalt kritisieren muss und soll. Das muss sich die Polizei gefallen lassen.“
„Ich habe mich noch nie so intensiv auf eine Rolle vorbereitet wie bei diesem Film.“
„Es ist eine große Ehre, an der Seite so toller Kollegen und Kolleginnen spielen zu dürfen.“
„Es gibt nicht schwarz-weiß und es gibt, wie in allen Bereichen des Lebens, auch bei der Polizei gute und weniger gute Menschen.“
„Bei diesem Projekt habe ich sehr viel über die Arbeit der Polizei gelernt.“
„Einen Antagonisten zu spielen stellt eine ganz besondere Herausforderung dar.“
Genre | Action |
Länge | 89 min |
Herstellungsland | Österreich |
Produktionsjahr | 2017 |
Originalsprache | Deutsch |
Untertitel | Deutsch, Englisch |
Vorführformat | DCP |
Drehformat | 4:3 Anamorph |
Leinwandformat | 1:2,39 Cinemascope |
Bilder/Sek. | 24 |
Farbe | Farbe |
Tonformat | Dolby Digital 5.1 |
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